R. A. Salvatore - Luthien-Trilogie - 03 by Der blutrote Schatten

R. A. Salvatore - Luthien-Trilogie - 03 by Der blutrote Schatten

Autor:Der blutrote Schatten [Schatten, Der blutrote]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-03-28T15:56:25+00:00


In dieser stillen Sommernacht auf so engem Fleck zusammenzusein, machte beide befangen. Natürlich war noch einiges an Attraktion füreinander übriggeblieben aus ihrer Liebschaft von früher.

Luthien hockte am Rand der Öffnung mit dem Rücken zum Fels und schlang, um die Kälte abzuwehren, den blutroten Umhang fest um sich. Er versuchte, den dunklen Pfad in der Tiefe im Auge zu behalten, konnte aber nicht umhin, verstohlene Blicke auf die schöne Halbelfe am Feuer zu werfen. Er erinnerte sich an die Zeit mit ihr, da Caer MacDonald noch Montfort geheißen und Herzog Morkney geherrscht hatte. Bei dem Gedanken an seine erste Begegnung mit ihr huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Er hatte sie für ein armes, gepeinigtes Sklavenmädchen gehalten und zu retten beabsichtigt. Dabei wußte sich kaum jemand besser zu helfen als sie, die den Schröpfem, der berüchtigsten Diebesbande Montforts, als Anführerin vorgestanden hatte.

Sie war ihm nun eine gute, verläßliche Freundin, nicht mehr, nicht weniger.

»Mit bösen Überraschungen ist so spät am Abend wohl kaum noch zu rechnen«, sagte Siobhan und riß ihn aus seinen Gedanken heraus.

Luthien war einer Meinung mit ihr. »Ja, im Dunklen sind die Wege hier oben viel zu gefährlich, es sei denn, die Zyklopen tragen Fackeln, was uns dann auffallen müßte. Für heute können wir also unsere Wache als beendet ansehen.«

Siobhan nickte und wandte sich ab.

Luthien schätzte sich glücklich. Katerin wußte, daß er mit der Halbelfe reiste, und doch hatte sie sich bereitwillig auf den Weg nach Port Charley gemacht, traurig zwar, daß sie von Luthien scheiden mußte, aber ohne Bedenken im Hinblick darauf, daß er und Siobhan zusammen waren. Katerin vertraute ihm voll und ganz, und tief im Innern spürte Luthien, daß ihr Vertrauen bei ihm gut aufgehoben war. Zwar empfand er nach wie vor sehr viel für Siobhan; er konnte über ihre Schönheit nicht einfach hinwegsehen und auch nicht leugnen, daß seine Liebe für sie durchaus echt gewesen war. Doch mit ihr verband ihn nunmehr bloße Freundschaft; Katerin dagegen war die einzig geliebte Frau in seinem Leben.

Das stand für ihn felsenfest, und Katerin kannte ihn gut genug, um ihm volles Vertrauen schenken zu können.

Unter sternenklarer Nacht in Gesellschaft der Halbelfe so dasitzend, während nur das Knistern des Feuers und der Wind zu hören waren, gewahrte Luthien sein großes Glück. In Gedanken an Katerin schlummerte er ein.

Siobhan war weniger gut gestimmt. Sie wachte über Luthien, und als sie sicher sein konnte, daß er schlief, zog sie ein zusammengefaltetes Stück Pergament aus der Tasche, rückte näher ans Feuer und las zum wiederholten Mal: Euer Liebden, meiner schönen Siobhan -

Von einem Halbling, redlich und beflissen Der Wind bringt Krieg, und ich muß gähn, den Anblick meiner schönsten Rose missen.



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